Kabel Deutschland

Eigentlich sollte hier ein ganz anderer Artikel stehen, aber letztendlich kann ich wohl froh sein, dass hier überhaupt ein Artikel steht.

Doch von Anfang an.
Unsere Internetverbindung war ja immer schon ein wenig wacklig, sehr zum Unmut meines Mannes, der sowas überhaupt nicht ab kann. Ich dokterte ein bisschen an unserem Heimnetzwerk herum, wechselte unsere Wlan-Modems und kaufte am Ende sogar ein neues Gerät, auch weil das alte nur WPA und nicht WPA2 verschlüsseln konnte. Doch so richtig glücklich wurden wir auch damit nicht.

Doch jedesmal, wenn wir einen Speedtest anwarfen, spuckte der brav die von uns beauftragte Übertragungsrate aus, aber unser Gefühl sagte etwas ganz anderes, was aber nicht greifbar genug war, um deswegen bei Kabel Deutschland anzurufen. Im Dezember jedoch wurde es fast unerträglich, die Übertragungsraten schwankten im Minutentakt, aber irgendwie ging es doch. Kurz vor Weihnachten ging aber gar nichts mehr, Netz komplett weg. Kabel D angerufen, eine Woche später wurde dann das Problem angeblich behoben.

Nur wir hatten immer noch ein doofes Gefühl, die Raten schwankten nach wie vor und immer wieder mal war das Netz kurzfristig weg. Schön ist definitiv anders.

Heute war es den ganzen Tag recht mühsam, Seiten luden nicht oder nur sehr langsam, ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um einen Kommentar hier im Blog freizuschalten. Ich löschte alle Browserdaten, installierte die empfohlenen Updates, startete den Rechner und das Modem mehrfach neu, schaltete das Wlan aus und verband das Notebook direkt mit dem Modem, was aber alles keinen Erfolg brachte. Eher das Gegenteil, es wurde immer schlimmer und dann war das Netz ganz weg und wollte auch nach einer halben Stunde nicht wieder auferstehen.

Also rief ich bei Kabel D an. Ich kam fix durch und schilderte mein Problem. Ich erklärte, was ich alles versucht habe und dass das alles nicht geholfen hatte. Doch die gute Dame von der Hotline glaubte mir nicht, für sie war das Modem online und damit musste ich auch Internet haben. Sie ging mit mir Schritt für Schritt nochmal alles durch: Modem neu starten, PC neu starten, WLan deaktivieren. Meine Hinweise, dass ich all dies bereits mehrfach getan hätte, wurden ignoriert. Sie fragte mich sehr angenervt, ob ich auf die Administrationsseiten des Kabelmodems zugreifen könne, was ich verneinte, einfach weil ich das noch nie gemacht habe und gar nicht wüsste, wie ich da drauf kommen sollte. Daraufhin verwies sie mich an eine kostenpflichtige PC-Hotline, 99 Cent pro Minute. Als ich protestierte, weil es für mich definitiv ein Kabel- und kein PC-Problem ist, meinte sie nur, sie könne gerade nichts weiter für mich tun.

Ich verabschiedete mich, legte auf und wählte erneut die Hotlinenummer. Wieder kam ich fix durch, schilderte wieder mein Anliegen, teilte mit, was bereits als Problemlösung versucht wurde, aber auch diese Dame wollte mir wieder die kostenpflichtige Hotlinenummer andrehen. Nach meinem Einspruch unternahm sie immerhin mit mir den Versuch, auf die Administrationsseiten des Kabelmodems zuzugreifen, was auch auf Anhieb gelang, so dass der Fehler wohl doch bei Kabel D liegen musste. Das Internet funktionierte mittlerweile auch wieder, so dass wir erstmal von einer erfolgreichen Problemlösung ausgingen, auch wenn eigentlich gar nichts gemacht wurde.

Ich baute also die Versuchsanordnung ab, startete das Wlan und kaum saß ich wieder gemütlich auf dem Sofa, als das Internet schon wieder die Mitarbeit verweigerte. Same procedure as last year? Same procedure as every year. Notebook wieder direkt ans Modem gestöpselt, Wlan aus, alles neu gestartet – Internet immer noch weg. Also wieder zum Telefon gegriffen, Wahlwiederholung rein und mehrfach an der übervollen Hotline gescheitert. Irgendwann kam dann doch der Anruf zustande, ich sagte wieder mein Sprüchlein auf und bat um eine nachhaltige Lösung. Der Hotliner schaute sich das im System an und meinte dann, er wolle versuchen, den sogenannten Bridge-Modus im Modem zu aktivieren, damit würde das Modem nicht mehr als Router agieren, sondern das Signal einfach nur zum Rechner durchleiten. Gleichzeitig würde er das Modem von IPv6 auf IPv4 umstellen.

Richtig glücklich war ich damit nicht und teilte dies dem Hotliner auch mit. Nur sah er leider keine andere Möglichkeit, um herauszufinden, wo denn nun das eigentliche Problem liegt. Also willigte ich ein. Der Hotliner  musste dafür einige Dinge am Modem umstellen und es neu starten und damit auch die Telefonverbindung, die auch über das Modem läuft, unterbrechen. Er würde mich aber in ca. 15 Minuten zurückrufen.
Ich war gespannt und harrte der Dinge, die da kommen würden.
Nach 15 Minuten checkte ich die Versuchsanordnung, Internet funktionierte wieder, nur konnte ich leider nicht mehr auf das Modem zugreifen. Ich wollte mich gerade ärgern, als der Rückruf kam. Ich unterhielt mich mit dem Hotliner über die jetzt verfügbaren Optionen.

Er erklärte mir, dass an das Modem im jetzigen Zustand nur genau ein Gerät angestöpselt werden kann. Außerdem wäre die IP-Adresse des Geräts öffentlich im Netz. Beides rief nicht gerade Begeisterungsstürme bei mir hervor. Ich meinte, dass so ein Router ja an sich ganz praktisch ist, weil er als erste Firewall gegen die böse Internetwelt fungiere und das jetzt nicht mehr gegeben wäre. Er stimmte mir zu und bot mir an, die Routerfunktion des Modems wieder herzustellen, indem er den Bridge-Modus wieder ausschalte, die Einstellungen aber auf IPv4 beließe. In der Vergangenheit habe diese Option ganz gute Ergebnisse gebracht bei ähnlichen Problemen.

Ahja, wir waren also nicht die ersten und es gab protokollierte Lösungen dafür. Hätte man den beiden Damen eventuell auch mal mitteilen können.

Der Hotliner besprach noch das weitere Vorgehen mit mir, nämlich dass das Modem noch zweimal neu gestartet werden müsse, damit auch sämtliche neuen Einstellungen ans Modem geschickt und von diesem umgesetzt werden können. Das würde so um die 10 Minuten dauern, aber danach sollte das Internet schnell und störungsfrei funktionieren.

Im Moment scheint es auch so, als wenn er recht hätte und ich bin vorsichtig optimistisch.
Ein Gutes hatte diese ganze Aktion aber: sie hat mich von meinen ziemlich heftigen Steißbeinschmerzen abgelenkt, über die ich ursprünglich hier jammern wollte.

Nachtrag: Wie ich gerade mit Freuden feststelle, lädt Candy Crush nun auch wieder. Endlich hat mein Leben wieder einen Sinn 😀

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