Strategieplanung

So langsam komme ich in die heiße Phase, mich tatsächlich auf erste Jobangebote zu bewerben, was wiederum in Vorstellungsgesprächen münden kann. Das jedoch bringt mich zur Frage, wie ich ganz generell diese Bewerbungsphase angehe.

Ganz aktuell hab ich ein wenig so eine „leck mich am Arsch“-Stimmung. Nicht, dass mir ein neuer Job egal wäre, aber ich habe keine Lust auf diese Schauspielerei, dieses Hochglanzprospektwerben in eigener Sache.

„Warum haben Sie sich auf diese Stelle beworben?“ – „Weil ich Geld brauche, um die Miete zu bezahlen.“

„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“ – „Ich weiß noch nicht mal, was ich zum Mittagessen haben möchte.“

„Sie haben da eine Lücke im Lebenslauf.“ – „Ja, war geil.“

„Warum haben Sie ihre Kinder nicht im Lebenslauf erwähnt?“ – „Weil diese nicht die nötigen Qualifikationen haben.“

Einerseits könnte das funktionieren, weil es eben nicht das 0815-Standardgeschwurbel eines jeden Bewerbers ist, andererseits kann es auch potentielle Arbeitgeber verschrecken.

Gerade heute bekam ich per Xing folgendes Angebot:

Incident Manager (m/w)

Aufgaben
– 1st level support
– Service Level Management
– Definition, Weiterleitung und Überwachung der eingehenden Tickets laut endsprechender SLAs
– Kategorisierung und Priorisierung
– Reporting
– Initiierung der Abrechnung

Ihr Profil
– Erste Erfahrungen im Arbeiten mit SLM / SLA
– wünschenswert, aber nicht zwingend sind ITIL Kenntnisse
– Erfahrung im Bereich Support
– Organisationstalent

Ihr potentieller zukünftiger Arbeitgeber bietet Ihnen einen hochmodernen, top ausgestatteten Arbeitsplatz und ein inspirierendes Umfeld.

Ernsthaft jetzt? Da wird nicht mal eine abgeschlossene, wie auch immer geartete Ausbildung verlangt, und der Recruiter erwartet, dass ich mit abgeschlossenem Studium, 10 Jahren Berufserfahrung, ITIL v3 Expert Zertifikat UND Festanstellung (auf Xing steht ja nix von meiner Kündigung) darauf eingehe? Ich habe freundlich, aber bestimmt abgelehnt.

Vermutlich werde ich zukünftig einfach improvisieren, je nachdem, wie sympathisch mir das Angebot und die Interviewer sind. Und sollte ich das Gefühl haben, mich zu sehr verbiegen zu müssen, um einigermaßen zu passen, werde ich wohl die gewagteren Antworten probieren, verlieren kann ich dann bei dem Arbeitgeber eh nix mehr.

Wie sind eure Erfahrungen? Welche Strategien habt ihr und wie erfolgreich waren diese?

2 Kommentare zu “Strategieplanung

  1. Ich bin ja in einer ganz anderen Branche, da muss man schon ziemlich um einen Job betteln oder sich gerne ausbeuten lassen, um was zu bekommen. Ich bin tatsächlich mit persönlichen Kontakten am weitesten gekommen, Veranstaltungen des Berufsverbandes, etc. Und mein Mann wiederum hat einen Doktortitel in einem Bereich, wo er sich den Job aussuchen kann. Neid.

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    • xayriel sagt:

      Persönliche Kontakte bzw. Netzwerken sind nicht so meins, weil mir das immer wie Betteln vorkommt. Ich erzähl zwar überall rum, dass ich suche, mehr aber nicht. Jobs aussuchen können fänd ich genial, aber so groß ist der Fachkräftemangel in der IT-Branche auch wieder nicht 😉

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