Home Improvement

Nachdem mehr oder weniger einstimmig die Entscheidung* gefällt wurde, auf absehbare Zeit nicht mehr umzuziehen, stehen wir vor dem Problem, das jetzt als Bibliothek genutzte Zimmer zu einem Kinderzimmer umzubauen. Der schwierigste Teil ist, die Sachen aus der Bibo an einem anderen Ort zu verstauen.

Nun sollte man meinen, dass 90 qm genug Platz für diversen Krempel bieten sollten und das tun sie auch. Genau das ist aber auch das Problem, denn wir haben keinen zusätzlichen Platz, jede Ecke unserer Wohnung ist quasi vollgestellt. Das liegt vor allem daran, dass wir den Keller wegen extremer Feuchtigkeit nicht als Lagerraum nutzen können und so müssen sämtliche Dinge, die wir nicht ständig brauchen, die trotzdem viel zu schade zum Wegwerfen sind, irgendwo in der Wohnung lagern. Die aktuelle Lösung ist ein langes Regal im noch längeren Flur, wo hinter bambusimitierenden Papiervorhängen all die wertvollen Sachen in Umzugskartons lagern.

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Finde die Katze 🙂

Die erste Idee war, die Bücher, welche jetzt noch fein säuberlich in hübschen Bücherregalen stehen, in Boxen zu packen und unterm Bett zu lagern. Dort ist es trocken und die Bücher wären nicht völlig aus der Welt. Dann müssten wir nur noch einen Unterbringungsort für die Regale finden, die sich, IKEA sei dank, gut auseinander bauen und platzsparend zusammenlegen lassen. Als möglicher Ablageort könnte eben jenes abgebildete Regal dienen, einfach die Teile oben drauf stapeln.
Wie es der Zufall so will, gab es letzte Woche solche Schutzboxen für unters Bett bei Rossmann, zwar nur aus Stoff, aber da sie nur den Staub abhalten müssen, reichen sie völlig aus und ich steckte vorsorglich 3 dieser Boxen ein.

Letzten Freitag, die allgemeine vorwochenendliche Arbeitsunlust machte es sich in unserem Team gerade gemütlich, unterhielt ich mich mit zwei Kollegen über dies und das und wir kamen auf Umzüge, Wohnungen, Mieten zu sprechen und einer der Kollegen meinte, eine Garage zu mieten oder gar zu kaufen, wäre nicht so teuer und würde unser Platzproblem sicher lösen. Ich fand die Idee klasse und auch die von ihm kolportierten 1.500 € Kaufpreis fand ich angemessen. Wieder zuhause besprachen wir diese Idee und auch mein Mann war sehr angetan, könnten wir doch damit den Flur leer räumen und stattdessen die Bücherregale hinstellen, samt der Bücher.

An diese Option hatte wiederum ich nun überhaupt nicht gedacht und fand sie sogar noch viel schöner als meine bisherigen Ideen zusammen. Ein kurzer Blick auf den Immobilienmarkt dämpfte jedoch sofort die Euphorie, im Umkreis von 50 km gab es keine Garagen zu kaufen und die zu mietenden Objekte waren mit mindestens 100€ Miete pro Monat schlicht zu teuer. Ganz abgesehen davon, dass es gesetzlich verboten ist (ja, es gibt in D ein Gesetzt dafür), nicht zum Auto gehörenden Krempel in Garagen zu lagern.

Aber dafür gibt es doch Lager zum Mieten. Google hilft, aber die einzelnen Seiten nennen keine Preise, weil „unsere Preise so individuell wie Ihr Lagergut“ sind. Ja, leck mich! Auf der einen Seite einen Chat gestartet, weil es dort keine Telefonnummer gab, die Antwort war mehr oder weniger copy&paste von der Homepage und Auskunft gibt es erst, wenn man weiß, wieviele Kubikmeter Lagergut man denn so hat. Auf der nächsten Seite gab es eine Telefonnummer und eine sehr freundliche Dame beriet mich dann. Und von wegen individuell. Es gibt 3 Boxgrößen: 6, 10 und 12 Kubikmeter und die kosten 55, 80 und 95 € pro 4 Wochen. Und das war jetzt echt zu kompliziert, um es auf die Homepage zu schreiben? Die freundliche Dame erwähnte noch, dass es ein Nebenlager gibt, wo die Preise niedriger sind, da kosten die 12 Kubikmeter nur 80€.

Tja, wie viel Krempel haben wir eigentlich? Das Flurregal bietet Platz für grob geschätzt 10 Kubikmeter. Einiges davon könnte man sicher entsorgen, anderes vielleicht ein wenig dichter packen, so dass am Ende sogar die 6 Kubikmeter reichen würden. Trotzdem wären das um die 700€ pro Jahr und das ist schon ne Hausnummer, zumal es ja irgendwie nur Krempel ist. Liebgewonnener Krempel, sicher, manches sogar ein wenig wertvoll, aber dafür so viel Geld ausgeben?

Wo doch zu unserer Wohnung ein Keller gehört, den wir im Moment jedoch wegen der massiven Feuchtigkeit nicht nutzen. Nun sind feuchte Keller in unserer Stadt gang und gäbe, was vor allem daran liegt, dass die Stadt in einem Sumpfgebiet gebaut wurde. Wir sind daher nicht die einzigen mit diesem Problem und da muss es doch Lösungen geben. Ein bißchen gegoogelt und meinen Chef befragt und herausgefunden, dass es luftdicht schließende Boxen gibt. Die aus Aluminium scheinen wohl die besten zu sein, sind aber preislich mit den Maseratis verwandt. Die Plasteboxen sind laut Kundenbewertungen entgegen der Herstellerangaben nicht wirklich luftdicht und wenn die Feuchtigkeit erstmal drin ist, hat der Inhalt viel Zeit und Ruhe, um schön vor sich hinzugammeln.

Was wir brauchen ist etwas, das wirklich luftdicht abschließt. Dunkel erinnerte ich mich an die nervigen Dauerwerbesendungen auf den hinteren TV-Sendeplätzen, wo schlecht synchronisierte, hypermotivierte Menschen einem den neuesten unnützen Scheiß andrehen wollen und glaubte, da mal auch was von Kleidersäcken gesehen zu haben, wo man die Luft mit dem Staubsauger raussaugt und die Klamotten damit ganz klein macht. Nun brauch ich nicht unbedingt klein, aber luftdicht wär schon praktisch. Und wenn bei den Säcken keine Luft rein kann, dann auch keine Feuchtigkeit und vielleicht gibt es diese Säcke ja in groß oder für Kisten.

Viele unserer Krempelkisten könnte man zerlegen und den Inhalt auf mehrere flache Säcke verteilen. Klar wäre es praktischer, wenn wir einen gesamten Umzugskarton einschweißen könnten, aber so große Säcke oder Vakuumboxen habe ich bisher noch nicht gefunden. Allerdings sind die Säcke nicht sonderlich teuer, auch in den großen Größen, da ist es nicht dramatisch, wenn man das Zeug in 30 oder 40 Beuteln verstaut. Sie müssten eben nur wirklich dicht schließen und nicht nach einiger Zeit doch Luft ziehen. Hat jemand damit Erfahrung, sind die Dinger wirklich dicht?

Wenn das mit dem Keller klappen würde, dann könnten wir tatsächlich unseren Flur entrümpeln, hätten Platz für die Bücherregale und könnten demnächst ein Kinderzimmer für die Süße einrichten. Ich fände den 3. Geburtstag ein passendes Datum und bis dahin haben wir noch über ein halbes Jahr Zeit, um unseren Krempel umzuschichten.

Wo habt ihr euren Krempel untergebracht? Habt ihr ähnliche Schwierigkeiten? Habt ihr Ideen, wie wir unser Dilemma noch lösen könnten?
Ich bin wie immer für jede Idee dankbar 🙂

 

*Die Entscheidung wurde uns von den horrend gestiegenen Mietpreisen in unserer Stadt abgenommen.

15 Kommentare zu “Home Improvement

  1. Ich habe solche Vakuumbeutel für Kinderkleidung und Bettzeug. Die meisten Beutel halten dicht, aber nicht alle. Diese Option wäre mir ehrlich gesagt zu heikel.
    Wir haben auch ein massives Platzproblem, für das es keine langfristige Lösung gibt. Wir haben im Moment in einem Zimmer Regale mit Kisten etc., aber optimal ist das auch nicht.

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  2. stahldame sagt:

    Wir haben einige Vakuumsäcke in Gebrauch. Die meisten sind tatsächlich absolut dicht, aber es ist immer mal wieder einer dazwischen, der Luft zieht. Uns ist das egal, weil es primär um den Staubschutz geht, aber für einen feuchten Keller taugt es wohl eher nicht.
    Außer ihr lagert die befüllten Säcke erstmal zwischen und bringt sie erst nach einiger Zeit in den Keller, wenn sie sich als dicht erwiesen haben…?

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  3. Nenu sagt:

    Eine Lösung habe ich leider auch nicht.. unsere Wohnung verfügt über einen *bergischen Gewölbe-Feuchtkeller(TM)*, in dem nicht nur alles binnen Sekunden bis zur Unkenntlichkeit vergammelt, sondern der zusätzlich auch noch hübsch niedrig und nur rückwärts über eine extrem schmale und steile Treppe zu erreichen ist – also steht er leer. Wir verfügen zwar über einen Schuppen hinter dem Haus, dieser wird aber durch diverse Löcher in der Bausubstanz von verschiedenen Tierarten (meiner Meinung nach sind darunter definitiv auch R.o.u.s. 😜) besucht und es empfiehlt sich nicht, dort Dinge zu lagern, die angenagt oder als Nistmaterial verwendet werden könnten. Deshalb müssen auch wir leider den meisten liebgewonnenen Krempel in der Wohnung lagern und leider haben wir nicht mal die Fläche für größere Schränke, keine Abstellkammer oder ähnliches. Wenn wir in absehbarer Zeit ein zweites Kinderzimmer benötigen, muss wohl wirklich alles raus – oder WIR müssen raus. :/ Ich drücke die Daumen dass ihr eine günstige und gute Lösung findet!

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  4. Kiki sagt:

    Ich habe eine kleine 3 Zimmer Wohnung (57qm), da gibt es auch keine Abstellkammer oder sowas. Keller ist ebensofeucht. Ich lagere alles im Haus meiner Eltern – die haben 100 qm warm und trockener Keller + Dachboden, da ist genug Platz für meine Sachen. Mit gruselt es aber auch schon davor, wenn irgendwann mein Arbeitszimmer zum Kinderzimmer wird und ich mein komplettes Arbeitszimmer noch in meinem Schlafzimmer unterbringen muss. Ihre Sachen sind nämlich bei weitem nicht so viel wie meine Bücher und Lernsachen.
    Vermutlich werde ich mir trotzdem teilweise eine Zwischendecke in den Flur einbauen, in dem ich etwas lagern kann. Die Decken sind im Altbau so hoch, da ist es nicht weiter schlimm, wenn es mal etwas flacher ist. Der Plan sieht Querbalken von einer Flurseite zur anderen vor, von unten verkleidet, oben ne Platte drauf und vorne Türen oder eine Klappe dran. Mit nem Tritt kommt man dann noch halbwegs gut ran und ich bekomme noch einen weiteren Kubikmeter Stauraum. Unter dem Bett habe ich nämlich keinen Platz – Da lagert die Besuchermatratze.
    Ich kenne nur die Beutel von Aldi, manche halten dicht, manche nicht. Besser sind sie auf jeden Fall, wenn man sie schnell nach dem Kauf verwendet und die Verschlussseite nicht noch ewig geknickt rumliegt – dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es noch funktioniert.

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  5. Ist ja echt ein Ding. Das mit der Garage kam mir da auch zuerst in den Sinn. Wusste aber gar nicht, dass es da so ein bescheuertes Gesetz gibt. *Kopfschüttel*
    An ein Lager dachte ich auch aber ich glaube, dass es zu teuer ist.
    Mit den Kisten unterm Bett find ich gut. Dachte ich als nächstes dran weil es die ja derzeit auch wieder vermehrt zu kaufen gibt. Passt super für Bücher finde ich. Kommt aber auch drauf an, ob die dann Unters Bett passen von der Höhe her. Diese Säcke, aus denen man Luft mit dem Staubsauger raussaugt sollen tatsächlich luftdicht sein. Aber ich selbst habe so etwas nicht. Bei steht alles kreuz und quer im Kellerraum. Für meine Zeichensachen habe ich mir jetzt endlich ein großes Sideboard gekauft und einen Schrank für meine Bücher. Damit habe ich jetzt wieder mehr Platz.
    Lass mal hören wie ihr euch entschieden habt und wenn für die luftdichten Säcke, ob es geholfen hat. Würde mich mal interessieren
    LG mel

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