Sotschi – Abschlussfeier

Größer, schneller, weiter. Die größte bisher je dagewesene Abschlussfeier Olympischer Winterspiele, so wurde sie angekündigt.

Und so wie die Eröffnungsfeier aufhörte, fing die Abschlussfeier an: mit Feuerwerk und klassischer Musik. Und früher war mal tatsächlich nicht mehr Lametta. Immerhin gingen diesmal alle Ringe auf, wenn auch erst nach einem netten Seitenhieb auf die Panne bei der Eröffnungsfeier 🙂

Der Einlauf der verbliebenen Athleten und Fahnenträger war schön zwanglos, auch was die Musik anbetraf. Doch spätestens hier zeigte sich wieder, dass das ganze Programm künstlich in die Länge gezogen wurde. Ich finde es schön, dass den Athleten nochmals eine so große Bühne geboten wurde, aber die Hälfte der Zeit wäre immer noch sehr großzügig bemessen gewesen.

Nach der obligatorischen Siegerehrung der Langläuferinnen und Langläufer ging es weiter mit dem Showprogramm und der unvermeidlichen klassischen Musik. Mit Geigen. 62 Flügeln. Einem Ballettensemblewettstreit.
Es mag sein, dass russische Kinder Klassik bereits mit der Muttermilch aufsaugen, aber ich bin mir sicher, dass es auch viele andere Aspekte der russischen Kultur gibt, die man hätte beleuchten können. Zumal ja eben die Klassikschiene bereits bei der Eröffnungsfeier mehr als genug gefahren wurde. Der Zusammenhang zu Olympischen Spielen ist mir leider entgangen.

Bücher. Zirkus. Große Momente. Abstürze.

Dann die Übergabe an den nächsten Austragungsort Pyeongchang mit einer kurzen Vorstellung des zukünftigen Gastgebers, welche minimalistisch (im Vergleich zum vorangegangen Pomp), dafür umso beeindruckender inszeniert wurde.

Geredet wurde auch. Dank an die Sportler, Fans und Organisatoren vom russischen Olympiachef, der die Spiele natürlich für die besten jemals hielt. Jeweils mit seltsam verhaltenem Applaus bedacht.
Der IOC-Präsident dankte ebenso den Sportlern und unterstrich ihre Leistungen, forderte sie zum Dialog und Frieden auf. Er lobte die Organisatoren über den grünen Klee. Dankte der Regierung und den Einwohnern Sotschis, den Sponsoren und Medien. Es waren die Spiele der Athleten, so das Fazit von Bach.
Manchmal sagen die Worte, die nicht gesprochen werden, mehr als ganze Romanserien.

Die Flamme wurde vom Bärenmaskottchen ausgepustet und mit einem nochmals bühnenfüllendem Pomp inklusive Feuerwerk endete die Zeremonie.

Und was bleibt jetzt von den Spielen aus deutscher Sicht in Erinnerung?

Viele Medaillenüberraschungen, allen voran die deutschen Skispringer. Historische Niederlagen bei den Bobfahrern. Jede Menge 4. Plätze, mal mehr, mal weniger knapp.
Und der (bislang) einzige Dopingfall dieser Spiele, der so unglaublich dumm ist, dass man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus kommt.Die deutliche Nichterfüllung der Medaillenvorgaben: 19 gewonnene zu 30 geforderten Medaillen. Platz 6 im Medaillenspiegel hinter Russland, Norwegen, Kanada, USA und den Niederlanden.

Aufgefallen ist mir außerdem, dass unsere Goldmedaillengewinner immer, zumindest bei den Siegerehrungen, die ich gesehen habe, die Nationalhymne mitgesungen haben. Hat mir gut gefallen.

Jetzt bin ich gespannt auf die Paralympics vom 7.-16. März.

2 Kommentare zu “Sotschi – Abschlussfeier

  1. Miss Mami sagt:

    Die nächsten Tage werden für mich schwer werden. Ich habe mich schon so daran gewöhnt, jeden Abend die Ergebnis und Berichte anzuschauen. Das wir erstmal fehlen.

    Insgesamt fand ich die Spiele eigentlich sehr gut. Bei der Abschlussfeier waren mir einige Dinge etwas zu viel bzw. zu lang. Vielleicht hat es im Original anders gewirkt aber am Fernseher war es teilweise langweilig.

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