Das wird jetzt ein wenig länger, da dies ein persönlicher Erfahrungsbericht der letzten 3 Monate ist. Ich bin mir sicher, dass ich einfach nur Pech hatte und deren Service sonst absolut makellos ist. Ich versuche, die Abläufe so objektiv wie möglich darzustellen, obwohl mir das Thema zwischendurch doch mächtig an die Nieren gegangen ist.
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Alles begann damit, dass meine Bank, nachdem sie innerhalb kurzer Zeit den 2. neuen Besitzer bekommen hatte, die Bankleitzahl änderte. Sie tat dies mit entsprechendem Vorlauf und ausreichend Informationen und ich machte ich daran, alle relevanten Stellen zu informieren. Irgendwann kam ich auch zu meinem Mobilfunkanbieter und ich versuchte mein Glück auf dessen Homepage. Nach verzweifelter ergebnisloser Suche brach ich den Versuch ab und machte mir eine mentale Notiz, mich da später nochmal darum zu kümmern. Leider wurde diese Notiz im Ordner „Erledigt“ abgespeichert, so dass mir die Sache vollkommen entglitt und ich eben nicht zum Stichtag die neue Bankleitzahl mitgeteilt hatte. Hätte ich allerdings geahnt, welche Auswirkungen dieser durchaus menschliche Fehler hat, wäre ich natürlich hartnäckiger geblieben.
So kam es nun, wie es kommen musste, die Abbuchung für die Augustrechnung lief ins Leere. Keine 3 Wochen später hat das O2 auch mitbekommen und schickte mir folgende SMS:
Guten Tag. Bitte rufen Sie uns dringend wegen eines Abgleichs Ihrer Bankdaten zurück. Vielen Dank. Ihr O2 Team.
In diesem Moment fiel mir wieder ein, was ich vergessen hatte. Na egal, war jetzt nicht mehr zu ändern. Also rief ich die angegebene Telefonnummer an, wo mir eine freundliche Stimme vom Band mitteilte, dass diese Nummer nur aus dem Festnetz angerufen werden kann. Also rief ich die Kurzwahlnummer an, für 20 Cent pro Anruf. Alsbald bekam ich eine Hotlinemitarbeiterin an Ohr, der ich versuchte zu erklären, was passiert war. Sie teilte mir mit, dass ich einer Sperrung des mobilen Internets nur noch dadurch entgehen könnte, wenn ich sofort in einen O2-Shop gehen und dort den offenen Betrag bezahlen würde. Eine Überweisung würde zu lange dauern und die Sperre nicht mehr verhindern. Als ich der Dame erklärte, dass ich derzeit mit einem mittelschweren grippalen Infekt darnieder liege und ich eben nicht mal fix in den nächsten O2-Shop gehen könne, interessierte sie das nicht die Bohne. Sie versuchte gar nicht erst, irgendeine Lösung zu finden, sondern beharrte auf ihrer Shop-Lösung. Sie meinte außerdem, dass es doch meine Pflicht wäre, möglichst jeden Tag im O2-Online-Portal nach den Rechnungen und deren Zahlungsstand zu schauen. Ich empfand das als ziemlich weltfremd und wies sie darauf hin, dass die Info, dass etwas schief gelaufen ist, doch etwas kurzfristig kam, um tatsächlich noch vernünftig aktiv zu werden und ich das für wenig kundenfreundlich hielt. Sie fiel mir während meiner Ausführung ständig ins Wort, weswegen ich sie bat, mich doch bitte ausreden zu lassen. Daraufhin meinte sie, sie müsse sich das nicht länger bieten lassen und dass sie jetzt auflegte. *klick*
Ich war zugegeben während des Gesprächs empört, aber weder war ich ausfallend noch beleidigend oder ähnliches, was eine solche Reaktion gerechtfertigt hätte. Einigermaßen perplex schaute ich in das stumme Telefon und war jetzt richtig stinkig.
Da ich mir dachte, dass in dem Zustand ein erneuter Anruf bei der Hotline eher kontraproduktiv sein würde, suchte ich im O2-Portal nach anderen Möglichkeiten und fand die Online-Tickets. Ich eröffnete solch ein Ticket, indem ich um Stellungnahme zu dem Vorfall und zum Verhalten der Mitarbeiterin bat. Ich wies darauf hin, dass die Angelegenheit eilte, da wir 2 Tage später für 3 Wochen wegen Urlaubs das Land verlassen. Außerdem bat ich darum, nachzuforschen, ob denn die Änderung der Bankleitzahl, die ich eingangs des Hotline-Gesprächs veranlasst habe, auch wirklich durchgegangen sei, da ich dazu keinerlei Rückmeldung erhalten habe. Ich schickte das Ticket ab und wartete.
Doch sollte sich an diesem Tag nichts mehr tun.
Am nächsten Morgen wollte ich mir den Status des Online-Tickets anschauen, konnte aber auf der O2-Seite den entsprechenden Link nicht finden. Ich weiß nicht, ob ich zu doof zum Suchen bin, aber ich finde mich auf deren Seiten einfach nicht zurecht. Ich fand allerdings die Möglichkeit, per Chat mit einem Servicemitarbeiter Kontakt aufzunehmen. Ich startete den Chat und nach kurzer Zeit schon kümmerte sich jemand um mich. (Der nachfolgende Chat entstammt meinem Gedächtnisprotokoll, sollte aber den Verlauf recht gut abbilden.)
Servicedienstmitarbeiter [SDM]: Guten Tag, was kann ich für sie tun?
Ich: Hallo, ich hab gestern ein Online-Ticket eröffnet und würde mir jetzt gern den Status des Tickets anschauen, finde aber den entsprechenden Link nicht mehr.
SDM: Können Sie mir bitte Ihre Kundennummer nennen?
Ich: Leider nein, ich kann Ihnen aber meine Handynummer geben. Aber eigentlich suche ich nur den Link zu den Online-Tickets.
SDM: Ich habe jetzt mal geschaut, ich finde unter Ihrem Namen leider keinen Eintrag. (Anmerkung der Redaktion: mein Name ist nach Recherchen einmalig in D *ein bissl stolz guck*)
Ich: Ist ja nicht dramatisch. Ich habe gestern ein Online-Ticket aufgemacht und suche jetzt den Link, mit dem ich den Status dieses Tickets einsehen kann.
SDM: Tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht helfen, ich leite Sie weiter an die Fachabteilung.
Echt jetzt? Es gibt eine Fachabteilung für Links? Nun gut, ich wartete einfach mal ab. Nach ca. 2 Minuten meldete sich ein anderer Mitarbeiter bei mir im Chat.
SDM2: Guten Tag, Sie haben ein Problem mit Ihrer Rechnung?
Ich: Das auch, aber eigentlich brauch ich nur den Link, mit dem ich den Status des gestern eröffneten Online-Tickets abrufen kann.
SDM2: Meinen Sie diesen hier: Link/bla/blubb?
Ich: Super, das ist genau das, was ich gesucht habe, vielen Dank!
Ich: Ciao!
Natürlich war der Link total einfach, hätte ich auch selber drauf kommen können, kam ich aber nicht. Und anscheinend stand ich mit diesem Problem ja nicht alleine da.
Es hatte sich in der Zwischenzeit nichts bei dem Ticket getan und das sollte auch so bis zum Mittag des nächsten Tages so bleiben. Danach sind wir erstmal in den Urlaub geflogen, sollten sie mir doch mein mobiles Internet sperren, war mir in dem Moment auch grad egal.
Wir ließen es uns also gut gehen und ich vergaß die ganze Angelegenheit, bis mein Mann mitten in London einen Anruf auf seinem Handy bekam. Unsere beiden Handys laufen beide über mich und werden über die selbe Rechnung abgerechnet. Nur hatte mein Mann, im Gegensatz zu mir, sein Handy nicht ausgeschaltet. Er verstand die Anruferin nicht so richtig, hörte aber O2 raus und gab mir das Telefon. Ich musste zweimal nachfragen, eh ich verstand, wen ich am Ohr hatte und das lag nicht an der schlechten Verbindung. Ich erklärte dann kurz, dass wir gerade im Ausland wären und ich nicht sicher bin, wer da gerade die zusätzlichen Kosten für diesen Anruf trägt. Die nette Dame verstand dies zum Glück auf Anhieb, entschuldigte sich kurz und meinte, sie würde mir dann per Email antworten und legte auf.
Klasse mitgedacht, fand ich gut.
Ich checkte also ein- oder zweimal täglich meine Emails, aber nix von O2 dabei. Erst 2 Tage später kam die Antwort:
vielen Dank für Ihre E-Mail.
Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort. Schade, dass wir den Sachverhalt telefonisch nicht klären konnten. Dafür schreibe ich Ihnen gerne.
Sie schreiben uns von der E-Mail Adresse mail.neu@mail.de. Als Online-Rechnungsadresse haben wir mail.uralt@mail.de hinterlegt. Informieren Sie uns bitte, wenn wir eine Änderung der Online-Rechnungsadresse vornehmen sollen.
Gerne können Sie auch die Möglichkeit nutzen, uns direkt über unser Online-Portal eine E-Mail zu senden oder mit uns zu chatten. Gehen Sie dafür einfach auf http://www.o2.de/goto/kontakt und wählen Sie anschließend die Rubrik ?Kontakt per E-Mail für Kunden? oder ?Chat starten?.
Beachten Sie bitte, dass Sie zum Schutz Ihrer Daten Ihr persönliches Portalkennwort in unserem Kontaktformular eingeben. Das Portalkennwort haben Sie mit der Registrierung auf http://www.o2online.de selbst festgelegt.
Frau XYZ, ich verstehe Ihre Verärgerung über den geschilderten Sachverhalt. Eine Änderung Ihrer Kontaktdaten bzw. Bankdaten ist im Online-Portal erst dann möglich, wenn kein Zahlungsverzug mehr auf Ihrem Kundenkonto besteht.
Grundsätzlich ist es bezüglich der an Sie verschickten SMS so, dass wir nicht verpflichtet sind, Sie kurzfristig über einen Rückstand zu informieren. Der Versand der SMS ist lediglich eine Serviceleistung. Dennoch kann ich Sie verstehen.
Ich werde Ihr Anliegen zu der SMS entsprechend weiterleiten.
Am 4. September 2013 haben wir versucht, die aktuelle Rechnung von xx,xx EUR vom Ihrem Bankkonto
<Bankverbindung mit veralteter Bankleitzahl>
abzubuchen. Leider teilte Ihre Bank mit, dass diese Bankdaten nicht korrekt sind. Ihre neue Bankverbindung ist seit 12. September 2013 in unserem System hinterlegt:
<Bankverbindung mit neuer Bankleitzahl>
Natürlich sind wir bemüht, jegliche zusätzliche Kosten zu Ihren Lasten zu vermeiden, daher haben wir um Barzahlung des Rückstands xx,xx EUR in einem unserer o2 Shops gebeten.
Die Sperrung des mobilen Internets auf Ihren beiden Mobilfunkanschlüssen ist am 16. September 2013, nicht nach einem Tag, erfolgt, Frau XYZ.
Mit Ausgleich Ihres gesamten offenen Rechnungsbetrages wird von unserem System die Freischaltung automatisch veranlasst. Überweisen Sie bitte den Betrag in Höhe von xx,xx EUR umgehend an folgende Bankverbindung:
<Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Bankverbindung>
Geben Sie als Verwendungszweck nur Ihre Kundennummer 12345678 an. Alternativ hierzu bieten wir Ihnen die Möglichkeit, in einem unserer o2 Shops den oben genannten Betrag gebührenfrei bar einzuzahlen.
<Hinweise zum Bezahlen im Shop>
Der Mahnlauf wird erst nach Ausgleich des gesamten, offenen Rechnungsbetrages gestoppt. Sollte kein Zahlungseingang über den gesamten offenen Betrag erfolgen, kann dies weitere Mahnkosten etc. zur Folge haben.
Ich verstehe Ihren Unmut, hoffe aber, dass ich Ihr Anliegen abschließend und positiv klären konnte.
Besuchen Sie für den Versand einer E-Mail an uns bitte unsere Internetseite http://www.o2online.de/goto/kontakt und wählen Sie anschließend die Rubrik ?Kontakt per E Mail für Kunden?. Beachten Sie bitte, dass Sie zum Schutz Ihrer Daten Ihr persönliches Portalkennwort in unserem Kontaktformular eingeben. Das Portalkennwort haben Sie mit der Registrierung auf http://www.o2online.de selbst festgelegt.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Wir bitten Sie, bei Ihrer Antwort stets den gesamten Schriftverkehr sowie den Betreff in der E-Mail zu belassen.
Vielen Dank, für Ihre Mithilfe.
Freundliche Grüße
Ihr o2 Team
Das ist ja schön, wenn mir der mobile Internetanschluss erst so spät gesperrt wird, aber dem gegenüber steht immer noch die Aussage der Hotlinerin, dass der Anschluss am nächsten Tag gesperrt wird. Auch schön, dass O2 nicht zum Versand der SMS verpflichtet ist, ich werde das nächste Mal sofort dankbar auf meine Knie fallen. Und mit Sicherheit werde ich die vielen Kontaktmöglichkeiten auf der O2-Onlineseite nutzen, hab ich doch so wunderbare Erfahrungen damit gemacht.
Nutzt ja alles nichts, also schrieb ich eine freundliche Email zurück:
Sehr geehrtes O2-Team,
Derzeit befinde ich mich für 3 Wochen im Ausland und kann daher weder in einem O2-Shop noch per Überweisung die offene Rechnung begleichen. Gerne können Sie den offenen Betrag zusammen mit der nächsten Rechnung abbuchen.
Ich hatte wegen der Reise auf eine schnelle Bearbeitung meines Anliegens gehofft, um noch selber die Überweisung veranlassen zu können, leider vergeblich. Bitte sehen Sie aus diesem Grund von Mahnungen ab. Sollte die Rechnung nach meiner Rückkehr immer noch offen sein, werde ich noch um eine zeitnahe Zahlung bemühen.
Beste Grüße
Drei Tage später bekam ich folgende Antwort per Email:
Guten Tag Frau XYZ,
vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich habe versucht Ihr Anliegen persönlich mit Ihnen zu klären. Leider konnte ich Sie telefonisch nicht erreichen.
Ich verstehe Ihre persönlichen Umstände, kann aber den Mahnlauf nicht aufhalten. Auch ist die Abbuchung mit der nächsten Rechnung nicht möglich.
Bitte überweisen Sie den offenen Betrag über xx,xx EUR umgehend an die folgende Bankverbindung:
<Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Bankverbindung>
Geben Sie als Verwendungszweck bitte nur Ihre Kundennummer 12345678 an. Alternativ hierzu bieten wir Ihnen die Möglichkeit, in einem unserer o2 Shops den oben genannten Betrag gebührenfrei bar einzuzahlen.
<Hinweise zum Bezahlen im Shop>
Frau XYZ, die Sperre Ihres mobilen Internets ist bereits erfolgt. Mit Ausgleich Ihres gesamten offenen Rechnungsbetrages wird von unserem System die Freischaltung automatisch veranlasst. Der Mahnlauf wird erst nach Ausgleich des gesamten, offenen Rechnungsbetrages gestoppt. Sollte kein Zahlungseingang über den gesamten offenen Betrag erfolgen, kann dies weitere Mahnkosten etc. zur Folge haben.
Besuchen Sie für den Versand einer E-Mail an uns bitte unsere Internetseite http://www.o2online.de/goto/kontakt und wählen Sie anschließend die Rubrik ?Kontakt per E Mail für Kunden?.
Um bei zukünftigen Anliegen zeitnah mit uns in Kontakt zu treten, bieten wir Ihnen auch gerne die Möglichkeit mit uns zu chatten. Gehen Sie dafür einfach auf http://www.o2.de/goto/kontakt und wählen Sie anschließend die Rubrik ?Chat starten?.
Beachten Sie bitte, dass Sie zum Schutz Ihrer Daten Ihr persönliches Portalkennwort in unserem Kontaktformular eingeben. Das Portalkennwort haben Sie mit der Registrierung auf http://www.o2online.de selbst festgelegt.
Die Zahlweise zur nächsten Fälligkeit entnehmen Sie bitte Ihrer nächsten Rechnung. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung. Wir bitten Sie, bei Ihrer Antwort stets den gesamten Schriftverkehr sowie den Betreff in der E-Mail zu belassen.
Vielen Dank für Ihre Mithilfe.
Freundliche Grüße
Ihr o2 Team
Die Antwort kam von einem anderen Mitarbeiter als die erste Email. Absprachen untereinander scheinen nicht stattzufinden. Verstehendes Lesen auch nicht. Dafür funktioniert aber copy & paste hervorragend. Ich verstehe auch nicht, warum es O2 nicht möglich ist, den offenen Betrag vom Konto abzubuchen, sie haben meine schriftliche Erlaubnis und die Buchung schlug auch nicht wegen fehlender Kontodeckung, sondern „nur“ wegen einer falschen Bankleitzahl fehl. Ich beschloss in diesem Moment, mir nicht weiter den Urlaub verderben zu lassen, sondern die ganze Angelegenheit erstmal zu vergessen.
Nach 3 Wochen England kamen wir also wieder zurück nach D, ohne weitere Emails von O2 erhalten zu haben. Der mobile Internetzugang war wie mitgeteilt gesperrt, aber ich konnte noch per Handy anrufen. Am Montag nach meinem Urlaub hatte ich nach meinem ersten Arbeitstag nach insgesamt 4 Wochen Abwesenheit keinen Nerv mehr für O2, so dass ich mich erst am Dienstag nachmittag in den um die Ecke liegenden Shop begab, um die Angelegenheit zu klären.
Ich sagte also dem freundlichen O2-Mitarbeiter, was ich wollte und dieser suchte angestrengt in seinem System. Er wurde fündig und nannte mir den offenen Betrag, welcher ca. 2,5 mal so hoch wie der ursprünglich offene Betrag war. Ich bat ihn daraufhin, doch bitte zu schauen, was denn in diesem Rechnungsbetrag alles drin sei, da ich mir die Höhe nicht so recht erklären konnte. Er wühlte weiter im System, entschuldigte sich mehrmals, dass das System so langsam und umständlich sei und er auch nicht Zugriff auf alle Angaben hätte. Nach ca. 10 Minuten Suche schaffte er es, mir eine Rechnung mit den einzelnen Posten auszudrucken.
Ich schaute mir die Rechnung an und siehe, da war nicht nur der offene Augustbetrag drauf, sondern mittlerweile auch der Septemberbetrag und 2x die Gebühr für die Internetsperre. So sehen also die Bemühungen von O2 aus „jegliche zusätzliche Kosten zu Ihren Lasten zu vermeiden„. Dann will ich gar nicht erst wissen, was passiert, wenn sich O2 nicht mehr bemüht.
Der Shop-Mitarbeiter meinte, ich solle bei der Hotline anrufen und das klären, da diese umfangreicheren Zugriff auf das System hätte.
Also gut, nach Hause, Hotlinenummer rausgesucht und angerufen. Ich wurde sofort per Bandansage informiert, dass mit meiner Rechnung etwas nicht stimmte und ich deswegen direkt in die Rechnungsabteilung verbunden werde. Gut, ich wollte eh dahin, und sparte mir so das lästige Hangeln durch das Telefonmenü.
Ich bekam eine nette Dame von der Rechnungsabteilung ans Ohr, erklärte ihr mein Anliegen und meinte auch, dass ich durchaus bereit bin, die offenen Rechnungen zu bezahlen, ich aber mit den Gebühren für die Internetsperre nicht sonderlich einverstanden bin. Sie verstand meine Situation und versuchte, eine Lösung zu finden. Sie erklärte mir, ich solle den offenen Betrag im Shop bezahlen, aber dazu sagen, dass die Bezahlung nur „unter Vorbehalt“ getätigt wird. Ich kenn diese Möglichkeit, wenn ich per Hand Überweisungen anstieß, machte also durchaus Sinn für mich. Ich fragte vorsichtshalber noch nach, ob denn der Shop auch wirklich die Möglichkeit hätte, diesen Vermerk bei der Bezahlung anzugeben.
Die Dame versicherte mir dies.
Sie erklärte mir danach noch, wohin ich den Einspruch gegen die strittigen Rechnungsposten schicken sollte. Ich fragte noch, ob denn nach dem Bezahlen wieder auf Lastschrift umgestellt wurde. Ach dies wurde mir bejaht.
Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass mir tatsächlich jemand von O2 helfen wollte.
Ich begab mich also am nächsten Tag wieder in einen O2-Shop, diesmal einen anderen, weil der gestrige ein wenig überfüllt war. Der nächste Shop lag keine 300 m vom ersten entfernt und war wesentlich weniger gut besucht. Ich schilderte also der freundlichen Mitarbeiterin mein Anliegen und bat darum, dass die Zahlung mit dem Vermerk „unter Vorbehalt“ erfolgt. Die Mitarbeiterin schaute im System, konnte aber keine Möglichkeit finden, diesen Vermerk irgendwo auszuwählen oder dazu zu schreiben.
Ehrlich, so langsam hatte ich keinen Bock mehr.
Doch die Mitarbeiterin griff beherzt zum Telefon und rief in der Zentrale an. Mit erstaunlicher Präzision schilderte sie dort mein Anliegen und wurde weiter verbunden. Dort bekam sie dann jemanden ans Ohr, der wohl auch was zu sagen hatte, und dieser stimmte doch tatsächlich zu, den Rechnungsbetrag um die strittigen Posten zu kürzen und eben nur die offenen Rechnungsbeträge zu bezahlen. Ich hätte die Frau knutschen können. Ganz ehrlich.
Ich bezahlte also normal meine Rechnungen und fragte nochmals nach, ob denn jetzt auch wieder auf Lastschrift umgestellt würde. Jaja, natürlich.
Erleichtert und gut gelaunt ging ich nach Hause und dachte, die Angelegenheit wäre erledigt.
Aber nicht bei O2.
Anfang November erhielt ich folgende SMS:
Guten Tag. Ihre letzte Rechnung wurde nicht bezahlt. Bitte zahlen Sie innerhalb von 3 Werktagen, um eine Sperre des Internetzugangs zu vermeiden. Ihr O2 Team.
Parallel dazu erhielt ich auch noch eine Email:
Sehr geehrte Frau XYZ,
sicher haben Sie übersehen, dass Ihre letzte Rechnung nicht beglichen ist.
Ihr Konto weist einen offenen Betrag in Höhe von xx,xx Euro aus.
Bitte zahlen Sie innerhalb von 3 Werktagen.
Wir buchen vorübergehend nicht mehr von Ihrem Konto ab.
[…]
Och nö. Wozu hab ich noch 2 mal nachgefragt, ob wieder auf Lastschrift umgestellt wird? Ich bezahlte also den offenen Betrag fix per Onlineüberweisung, immerhin hatte ich ja diesmal 3 Werktage Zeit, das sollte hoffentlich reichen.
Dazu antwortete ich noch auf die Email:
Sehr geehrtes O2-Team,
vielen Dank für die Mahnung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe.
Ich lasse seit 12 Jahren, die ich nun Kunde Ihres Unternehmens bin, meine Rechnungen per Lastschrift abbuchen, da dies bisher auch immer vorbildlich funktioniert hat. Und ich bin davon ausgegangen, dass dies nach Abschluss des unsäglichen Vorgangs vor einem Monat auch weiterhin passieren wird. Immerhin wurde mir dies an der Hotline UND im O2-Shop so bestätigt.
Können Sie mir bitte erklären, warum Sie nicht mehr von meinem Konto abbuchen, obwohl ich alle offen stehenden Beträge beglichen habe? Obwohl Sie mir gegenteiliges zugesagt haben?
Nochmals: bitte aktivieren Sie wieder das Lastschriftverfahren, Sie haben alle dafür nötigen Daten von mir bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ich habe bis zum heutigen Tag, 3 Wochen später, keine Antwort darauf erhalten.
Dafür erhielt ich aber Anfang der Woche einen Anruf von O2, wo mir ein netter Herr mitteilte, dass mein Vertrag doch völlig veraltet sei – der Vertrag ist keine 2 Jahre alt – und er hätte fantastische neue Angebote für mich. Da ich die letzten Wochen bei allen Konkurrenten Angebote eingeholt hatte, war ich gespannt, was der Herr mir denn offerieren würde. Doch zuvor fragte ich ihn allerdings, ob denn mittlerweile die Umstellung auf Lastschrift erfolgt sei. Er schaute kurz ins System und meinte, nein, Lastschrift wäre nicht eingestellt. Er hätte jetzt aber den entsprechenden Haken gesetzt.
Dann fragte er, ob ich denn soweit mit meinem Vertrag zufrieden sei, was ich bejahte. Ich brauchte nicht viel, und für das war mein Vertrag in der Tat ausreichend. Ich teilte ihm allerdings mit, dass das Handy meines Mannes, welches jetzt kostenlos nebenbei mitläuft, eventuell, bei einem entsprechend guten Angebot, verbessert werden könnte.
Ohje, jetzt holte der Mitarbeiter aus. Er hätte ein superfantastisches Angebot inklusive Samsung S4 mini und Alles-Flat und Schleifchen drum für nur 30 Euro im Monat. Ich unterbrach ihn und meinte, wir bezahlen jetzt für 2 Handys 22,50 + evtl. Gesprächskosten meines Mannes, da finde ich jetzt die 30 Euro für nur ein Handy ein wenig übertrieben, immerhin kommen da ja noch die Kosten für mein Handy obendrauf und das wären dann schon lockere 50+ Euro. Der Herr meinte aber, dass Angebot wäre so fantastisch, das müsste ich nehmen. Ich sagte ihm, für den Preis bekomme ich mein Handy auch von der Telekom, da bräuchte ich O2 nicht. Um ihm eine Vorstellung zu geben, erzählte ich ihm von einem real existierenden Konkurrenzangebot, wo ich für mein Handy samt vergleichbarer Internetflat und einem Neuhandy für meinen Mann samt Miniinternetflat knappe 25 Euro zahlen würde.
Daraufhin meinte der Herr, dass so ein Angebot nicht existieren würde, das könnte gar nicht sein, und bezichtigte mich indirekt der Lüge. Für mich war das Gespräch an diesem Punkt beendet, ich wünschte ihm einen guten Tag und legte auf.
Tja, und jetzt bin ich gespannt, was da evtl. noch kommt. Morgen geh ich auf jeden Fall zur Konkurrenz und werde meinen Mobilfunkanbieter wechseln.
Update: Um mich auf den Anbieterwechsel auch richtig vorzubereiten, schaute ich nochmal im O2-Portal vorbei. Dabei stieß ich auf folgende Unregelmäßigkeiten:
- der angeblich erlassene Betrag der Internetsperre wurde bei der nächsten Rechnung einfach wieder draufgebucht
- der Vertragsbeginn meinen Surfflatvertrags ist der 6.1.2012, Vertragsende erst am 4.1.2015
- die Warteschleife der O2-Hotline wird nach 30 Minuten gnadenlos beendet
- beide Verträge wurden jetzt von mir zur Kündigung vorgemerkt, ich mag echt nicht mehr mit dem blauen Riesen in Geschäftsbeziehung stehen