Zwickmühle

Ich stecke in einer echten Zwickmühle und bin total ratlos, was ich machen soll.

Vor zwei Wochen hat es mich richtig übel mit echter Grippe erwischt. Das komplette Programm mit Fieber, Husten, Erschöpfung und Ganzkörperschmerz. Hab mich natürlich krank schreiben lassen. Erstens bin ich bei Fieber und Schmerzen null konzentrationsfähig und zweitens mag ich ungern meine Kollegen anstecken.

Leider sind die Viren so hartnäckig, dass eine Woche nicht ausgereicht hat, mich soweit wieder herzustellen, dass ich arbeiten gehen kann. Also wurde ich eine weitere Woche krank geschrieben.

Bis Freitag sah auch alles ganz gut aus. So gut, dass ich meiner Ärztin sagte, dass ich ab Montag wieder arbeiten gehen würde, auch wenn es noch nicht so ganz superschön ist. Der Husten war immer noch da und dazu ein fieser Schnupfen, aber nix wirklich gravierendes. Ich lehnte also freundlich ihr Angebot ab, mich eine weitere Woche krankzuschreiben.

Gestern nun gab es einen neuen Schub, wieder komplett mit Fieber, Erschöpfung und bösen Kopfschmerzen. Das ist heute sogar noch schlimmer geworden, so dass ich ernsthaft überlege, morgen doch wieder zum Arzt zu gehen.

Wäre da nicht dieser doofe befristete Arbeitsvertrag. Der geht zwar noch bis Ende Oktober, aber über die Entfristung wird im Mai verhandelt, nach meiner internen Probezeit. Meine Befürchtung ist nun, dass mir diese Krankheit als Blaumachen ausgelegt wird und ich die Entfristung riskiere.

Im Grunde wäre es mir egal, da ich mich ungern durch solche Umstände erpressen lassen möchte. Aber andererseits mag ich den Job, ich mag den Großteil meiner Kollegen und die Herausforderungen. Es ist gerade viel im Umbruch und ich bin neugierig, wie es sich entwickelt. Und vor allem habe ich keinerlei Bock, wieder in diesen unsäglichen Bewerbungsprozess einsteigen zu müssen.

Ich habe alle möglichen Horrorszenarien vor meinem Auge, sei es, dass ich fiebrig auf dem Weg zur Arbeit einen Unfall baue oder ich die Grippe verschleppe und alles chronisch wird oder eben dass der Vertrag nicht entfristet wird.

Was zur Hölle soll ich nur machen? 😥

 

Italien, Tag 15: Rimini

Diese Galerie enthält 10 Fotos.

Ursprünglich veröffentlicht auf 9erblogunterwegs:
Der nächste Umzug stand an, und zwar von Rom nach Venedig. Da die Fahrt ein klein wenig zu lang ist für einen einzigen Tag mit Kindern im Auto, beschlossen wir, auf halber Strecke einen Übernachtungsstop einzulegen. Rimini liegt ungefähr in der Mitte und der Klang allein verspricht ja schon…

Wer lesen kann …

… ist klar im Vorteil.

Nie war dieser Spruch so aktuell wie heute bei mir auf Arbeit.

Wie bekannt, arbeite ich seit mehreren Wochen an einem Dokument, anhand dessen die Geschäftsführer entscheiden sollen, wie es mit der Microsoft Lizenzierung bei uns im Unternehmen weitergeht.

Bei der Besprechung eines ersten umfangreichen Entwurfs kam es bereits wegen Nichtlesens zu einem Eklat. Im Nachgang hatte ich meinem Chef eine entsprechende Email geschickt, in der ich mich unter anderem beschwerte, dass bevor Anmerkungen zu dem Dokument gemacht werden, dieses doch bitte vorher wenigstens einmal gelesen werden sollte.

Nun gut. Die Wogen glätteten sich, das Dokument wurde weiter von mir überarbeitet, ich habe mit externen Beratern gesprochen, welche das Dokument ebenfalls überprüften und auch alle anderen Beteiligten brachten sich in den Entwurf ein. Gestern konnte ich endlich den finalen Entwurf präsentieren.

Mein Chef wollte, dass in dem Dokument zwei Entscheidungsvarianten aufgelistet werden. Bei meiner Arbeit stellte ich aber fest, dass die gewünschte 2. Option gar keine Option mehr ist, weil sie schlicht viel zu teuer ist. Also nicht nur so ein bisschen teurer, sondern so im mittleren 6-stelligen Betrag teurer. Deswegen liess ich diese weg und erklärte dies in der Informationsmail an alle Beteiligten. Ebenso erwähnte ich in dieser Email, dass ich heute erst ab 12 Uhr im Unternehmen bin, weil hier bei uns die Lehrer streiken und mein Kind erst ab 12 Uhr in den Hort kann.

Ich kam also um 12 Uhr in die Firma und sah mein Telefon wild blinken. Ich solle dringend zurückrufen. Hab ich getan, nur ging keiner ran. In meinem Postfach ebenso eine Mail mit der Bitte um Rückruf.

Als ich endlich die Beteiligten erreicht hatte, beschwerte sich BK (ausgerechnet), dass ich den ganzen Vormittag nicht zu erreichen gewesen wäre. Außerdem beschwerte sie sich, dass sich mein Chef bei ihr beschwerte, dass ich nicht zu erreichen wäre. Ja, beide haben meine Email bekommen.

Mein Chef beschwerte sich außerdem, warum denn nicht wie abgesprochen die 2 Varianten im Dokument wären. Und er wollte eine ausführliche Begründung im Dokument mit konkreten Zahlen und Verlinkungen zu den Beispielrechnungen. Das alles ist aber schon im Dokument drin, auf Seite 2. Hat er also nicht nur meine Email nicht gelesen, sondern auch das Dokument nicht, welches er heute eigentlich der Geschäftsführung vorlegen wollte.

Hab ich gestern noch gefeiert, dass diese leidige Thema endlich vom Tisch ist, darf ich heute nun wieder an diesem beschissenenwundervollen Dokument arbeiten, um die Änderungen einzubauen, die entweder keinen Sinn machen oder aber bereits drin sind.

Ich höre Schilda leise aus der Ferne grüßen …